Das Fahrrad zu nutzen, ist für viele Berliner und Berlinerinnen auch im Herbst ein fester Bestandteil des Alltags. Angesichts von plötzlichen Regenschauern, nassem Laub und rutschigem Asphalt ist in der nassen und dunklen Jahreszeit ein guter Grip der Reifen besonders wichtig. Ist dieser nicht mehr gewährleistet, heißt es: Fahrradreifen wechseln! Wie Sie den Wechsel leicht vornehmen können und worauf Sie dabei achten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.
First things first: Wann sollten Sie den Fahrradreifen überhaupt wechseln?
Im Normalfall gilt: Sie sollten aktiv werden, wenn der Verschleiß Ihres Reifens sichtbar wird. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Fäden des Reifengerüsts, der sogenannten Karkasse, auf der Lauffläche zu erkennen sind. Ebenso sollten Sie handeln, wenn die Pannenschutzeinlage zum Vorschein kommt. Hierbei handelt es sich meist um ein Kevlarband zwischen dem Fahrradschlauch und -mantel. Gerade weil im Herbst häufig schlechte Fahrverhältnisse auf den Berliner Radwegen herrschen, kann ein abgenutzter Reifen schnell zur Gefahr werden. Eine regelmäßige Kontrolle und ein rechtzeitiger Wechsel sind also für die eigene Sicherheit unverzichtbar.
Fahrradreifen wechseln: Kosten, Materialien und Werkzeuge
Welche Kosten beim Reifenwechseln auf Sie zukommen, hängt von Ihrem Fahrradmodell und den erforderlichen Werkzeugen ab. Normalerweise sollten Sie zum Wechseln eines Fahrradreifens Folgendes griffbereit haben:
- einen passenden Fahrradschlauch
- einen neuen Fahrradreifen
- ein Reifenheber-Set
- eine Luftpumpe
Darüber hinaus benötigen Sie einen Gabel- oder Ringschlüssel sowie Montagefluid. Sollten Sie diese Utensilien noch nicht besitzen, kann sicherlich ein Nachbar aushelfen oder Sie schaffen sich das Zubehör an. Dies lohnt sich insbesondere, wenn Sie kleinere Reparaturen von nun an häufiger selbst ausführen möchten.
Anleitung: Fahrradreifen wechseln in vier Schritten
Das richtige Werkzeug und ein wenig Geduld – mehr brauchen Sie nicht, um einen oder beide Fahrradreifen zu wechseln. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in vier Schritten am besten vorgehen.
Schritt 1: Laufräder ausbauen
Entfernen Sie zunächst das Vorderrad Ihres Fahrrads. Hierzu genügt es, die Befestigungsschrauben oder den Schnellspanner zu lösen. Dann geht es ans Hinterrad. Verfügt Ihr Rad über eine Nabenschaltung, heißt es: Schaltzug aushängen. Bei einer Kettenschaltung schalten Sie auf das kleinste Ritzel und heben die Kette vorsichtig vom Kettenblatt ab. Anschließend können Sie das Hinterrad entfernen.
Schritt 2: Alten Reifen und Schlauch demontieren
Lassen Sie die Luft aus dem Reifen und drücken Sie diesen beidseitig zur Mitte der Felge. Verwenden Sie nun das Reifenheber-Set, um den Reifen vorsichtig über die Felgenkante zu ziehen. Anschließend entfernen Sie den Schlauch. Gehen Sie behutsam vor, damit die Felge nicht beschädigt wird.
Schritt 3: Neuen Reifen und Schlauch montieren
Nun pumpen Sie den neuen Fahrradschlauch mithilfe der Luftpumpe leicht auf, damit er seine Form annimmt. Legen Sie ihn in den neuen Reifen und setzen Sie beides wieder in die Felge ein. Achten Sie darauf, das Ventil gerade durch das Felgenloch zu führen und den Schlauch nicht einzuklemmen. Ein wenig Montagefluid kann das Aufziehen des Reifens erleichtern. Im Anschluss pumpen Sie den Reifen vollständig auf. Orientieren Sie sich hierbei an der empfohlenen Druckangabe auf der Reifenflanke.
Schritt 4: Laufräder montieren
Zuletzt setzen Sie die Laufräder wieder in den Rahmen ein. Dafür nutzen Sie je nach Fahrradmodell entweder den Schnellspanner oder die Nabenverschraubung. Abschließend vergewissern Sie sich, dass beide Räder sicher sitzen und sich frei drehen.
Warum sollten Sie Ihre Fahrradreifen überhaupt wechseln?
In erster Linie dient das Wechseln von Fahrradreifen Ihrer Sicherheit. Abgenutzte oder beschädigte Reifen erhöhen das Risiko von Fahrradunfällen – besonders bei regnerischem Wetter und widrigen Straßenverhältnissen. Der rechtzeitige Austausch eines Reifens ist also eine präventive Schutzmaßnahme, mit der Sie bestens für die Übergangszeit gewappnet sind.
Übrigens: Viele Unfälle lassen sich auch auf eine mangelnde Wartung oder defekte Teile zurückführen. In den Übergangszeiten sollten Sie daher einen gründlichen Herbst- beziehungsweise Frühjahrs-Check-up durchführen. So erkennen Sie mögliche Schäden und Verschleiß frühzeitig und können schnell reagieren.
Fahrradreifen wechseln: mit wenigen Handgriffen zu mehr Sicherheit
Mit unserer Anleitung können Sie Ihre alten Fahrradreifen schnell und unkompliziert wechseln. Im Herbst ist ein gutes Profil besonders wichtig, um auf den nassen Radwegen Berlins sicher unterwegs zu sein. Und wenn Sie mit Ihrem Rad doch einmal ins Rutschen kommen? Dann beherzigen Sie einige Regeln für das richtige Vorgehen nach einem Fahrradunfall. Außerdem stehen wir von SV PiCO Ihnen sachkundig zur Seite, wenn Sie ein Schadensgutachten benötigen oder Fragen haben!