Wasserstoffauto statt Benziner – die Zukunft?

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Auf der Suche nach einer klimafreundlichen Alternative zum Benziner richtet sich der Blick nicht nur auf Elektrofahrzeuge, sondern auch auf mit Wasserstoff betriebene Autos. Obwohl vorwiegend das Elektroauto als Kfz-Modell der Zukunft gehandelt wird, sehen viele im Wasserstoffauto sogar die bessere Alternative. Wir gehen den Vor- und Nachteilen auf den Grund.

Was ist ein Wasserstoffauto?

Statt einer Batterie wie im Elektroauto bilden Brennstoffzellen den technologischen Kern der Wasserstoffautos. In ihnen werden Wasser- und Sauerstoff zusammengeführt und wie bei einem kleinen Kraftwerk wird kontinuierlich Strom erzeugt. Dieser Strom wird zum Motorantrieb genutzt. Als Restprodukt bleibt Wasser übrig.

Um ein Wasserstoffauto laden zu können, wird eine Wasserstoff-Tankstelle benötigt. Das Tanken selbst geschieht rasch, eine Tankfüllung reicht beim Hyundai Nexo beispielsweise für ca. 750 Kilometer. Um eine geeignete Tankstelle zu finden, muss man derzeit allerdings noch lange suchen. Weltweit sind etwa 18.000 Wasserstoff-Fahrzeuge unterwegs, in Deutschland sind es weniger als 200. Der Ausbau eines Tankstellennetzes für Brennstoffzellen-Autos lohnt sich wirtschaftlich somit kaum, entsprechend wenige Tankmöglichkeiten gibt es.

Elektro als Zukunftsmodell tatsächlich ausgereift?

Auf der Suche nach umweltfreundlichen Alternativen konzentrieren sich Politik und Autohersteller zurzeit vorwiegend auf batteriebetriebene Elektroautos. Mit der Erweiterung der öffentlichen (Schnell-)Ladeinfrastruktur für Elektroautos soll ein großer Meilenstein in der Energiewende erreicht werden. Im Alltag gestaltet sich die Nutzung des elektronischen Begleiters bis jetzt allerdings nicht optimal: Das Laden eines Elektrofahrzeugs nimmt noch sehr viel Zeit in Anspruch. Hinzu kommt die nach wie vor überschaubare Anzahl an öffentlichen Ladestationen. Gerade wenn es in Zukunft mehr Elektroautos geben sollte, wird es schwierig werden, dem Ansturm an die benötigten Ladestationen gerecht zu werden. Da die Stationen zudem mit Grünstrom betrieben werden sollen, stellt sich auch die Frage, ob dafür überhaupt genug Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind – oder Solarkraft gezogen werden kann.

Wasserstoffauto – nicht ganz klimafreundlich

Das Wasserstoffauto schlägt seinen elektronischen Konkurrenten in Sachen Tank-Zeit – eine umweltfreundlichere Variante ist es dennoch (noch) nicht. Wasserstoff kommt in der Natur selten als reines Gas vor und muss deshalb aus anderen Rohstoffen wie Erdgas, Erdöl oder Wasser gewonnen werden. Somit ist auch Wasserstoff nicht gänzlich CO2-neutral. Wenn er aus Rohstoffen fossilen Ursprungs stammt, verschlechtert sich die CO2-Bilanz sogar und steht nur minimal über Benzin oder Diesel. Eine klimafreundliche Option wird das Wasserstoffauto also nur, wenn bei Herstellung CO2-freie Energien verwendet werden.

Elektro- oder Wasserstoffauto – was ist am Ende die bessere Alternative?

Um die gewünschten Klimaschutzziele zu erreichen, braucht es laut Experten letztendlich beide Varianten: Elektro- und Wasserstoffautos. Tatsächlich entscheidet das jeweilige Nutzungsverhalten, welche Technologie die passende ist. Für kurze Strecken sind batteriebetriebene Autos besser geeignet, für Entfernungen ab 250 Kilometern ist das Wasserstoffauto von Vorteil. Das Elektroauto wird wegen seiner momentanen Schwächen in puncto Ladebedürfnis langfristig eine Alternative benötigen. Ob das Wasserstoffauto diese tatsächlich bieten kann, bleibt allerdings abzuwarten. Derzeit mangelt es vor allen Dingen am Angebot für mögliche Käufer: Nur eine Handvoll Wasserstoffautos sind bis jetzt auf dem deutschen Markt überhaupt verfügbar.

Bild: © AA+W / Adobe Stock

Quellen: Süddeutsche Zeitung, srf.ch, faz.net, wiwo.de

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